"Erkenntnis- und wissenschaftstheoretisch verweist ,postmodern‘, um mit Jean-François Lyotard (1981, S. 97) zu sprechen, auf „einen Gemüts- oder [...] Geisteszustand“ (vgl. auch Lyotard 1988, S. 294; Welsch 1992,19), dem bewußt ist, daß er in der modernen Gesellschaft mit einer unübersehbaren Vielfalt von Diskursarten, Sprachspielen bzw. Beschreibungen und Beschreibungsmöglichkeiten konfrontiert ist, die nicht aufeinander reduzierbar und nicht ineinander übersetzbar sind, ohne ihre jeweilige Spezifität zu zerstören (vgl. Lyotard 1983)." (Kleve 2007, Postmoderne Soziale Arbeit, S. 31)
Postmoderne Soziale Arbeit (PSA) ist eine Theorie der Sozialen Arbeit, basierend auf den Arbeiten von Heiko Kleve und Jan V. Wirth. Der PSA geht es um die Etablierung einer postmodernen Arbeitshaltung, eines pluralen und differenzierten Gesellschaftsbildes bezogen auf ein biopsychosoziales Menschenbild. Im Fokus stehen die dabei beobachtbaren Ambivalenzen, Widersprüche und Paradoxien. Diese sind nicht einfach als Problem etwa der sinnhaften Lebensführung oder des komplexen Berufes zu behandeln, sondern zugleich immer als wertvolle Wegweiser und Reflexionsgelegenheiten.
Sehen Sie hier die Meilensteine der Theoriebildung bis hin zur Postmodernen Sozialen Arbeit 2.0.